Stadtschule Schlüchtern

Neues vom Kleinen Prinzen

„Zähmen, das heißt: sich vertraut machen“, so lautet eine der Kernaussagen des „Kleinen Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Den Prozess des Vertraut-Machens und Vertrtaut-Werdens haben die 12 Jugendlichen der Theater-AG der Stadtschule mit einem Theaterstück geübt.

„Neues vom Kleinen Prinzen“ hieß das Gemeinschaftsprojekt „Theater und Schule“ unter Leitung von Thomas Kippenberg vom Wiener Maskentheater und Anke Friedrich, der Leiterin der Theater-AG. Die Aufführung in der Aula der Stadtschule wurde ein voller Erfolg.


 Ein Jahr lang schrieben und probierten, übten und arbeiteten die Schüler der Klassen sieben bis zehn mit den Theaterpädagogen Anke Friedrich und Thomas Kippenberg. Und so entstand allmählich eine veränderte Neuauflage des berühmten „Kleinen Prinzen“. „Wir haben gekämpft und sind daran gewachsen“, erklärte Anke Friedrich vor Beginn der Premiere den vielen gespannten Besuchern in der Aula. Es ging darum, stimmige Charaktere zu entwickeln und sich diesen dann zu nähern – durch Sprache, Aussehen, Bewegungen und Mimik. Nicht jeder kann ohne Weiteres jede Rolle ausfüllen. Immer gilt es auch, eine Balance zwischen Klischee und Persönlichkeit zu finden. Die meisten der jungen Mimen hatten zudem die Aufgabe, gleich zwei oder sogar drei Rollen zu spielen. „Ihr habt es großartig gemacht“, lobte denn auch Schulleiter Hilmar Fleck am Ende. Und der gerechtfertigte, stürmische Beifall zeigte die Begeisterung des Publikums.

Das Ergebnis konnte sich auch sehen lassen. Nicht nur die herrlichen Kostüme und Tiermasken überzeugten, sondern vor allem die knappen, treffenden Dialoge und das Auftreten der einzelnen Figuren, die wie bei der Originalfassung des Buches jeweils ganz bestimmte Charakterzüge offenbaren sollen. In zwölf Szenen werden die Aussagen des Stückes angespielt und verdichtet. Der berühmte Satz: „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man sieht nur mit dem Herzen gut“ bringt die Szenen dann auf den Punkt.

Im Mittelpunkt steht auch hier der Kleine Prinz, stimmig dargestellt von Leandra Hagemeister, der auf der Suche nach einem Tigerjäger durch das Planetensystem reist, um auf seinem eigenen kleinen Planeten ein Problem zu lösen. Seine hochmütige, aber vertraut gemachte und geliebte Rose verteidigt sich gegen den aus einem Zirkus entlaufenen Tiger. Der bedroht auch das Schaf und den Prinzen selbst und bringt das soziale Gleichgewicht in Unordnung. Auf seiner Reise trifft der kleine Prinz auf die verschiedensten Menschentypen und auch Tiere: Naturschützer, Soldat, Werbefachfrau, Statistiker, Fuchs, Schlange und Löwe. Und nicht zuletzt stellt ein Reisender, der in fernen Ländern aus dem Alltagschaos flüchten will, die nachdenklich machende Verbindung zur realen und heutigen Welt dar.

 



Die Schauspieler: Leandra Hagemeister als „Kleiner Prinz“, Kerim Koc: als „Reisender“ und „Soldat“, Anna-Marie Peeken als „Fuchs“, „Kapitän“ und „Statistiker“,Mirjam Löffler als „Statistiker“ und „Naturschützerin“, Özay Tanrivermis als „alter Kapitän“ und „Verwalter“ (alle Stadtschule Schlüchtern), Armin Linzbauer (Kinzigschule) als „Kapitän“, „Naturschützer“ und „Löwe“, Franziska Friedrich (Huttengymnasium) als „Kapitän“ und „Werberin“, Charline Rüffer als „Rose“ und „Freundin“, Darleen Lumandue als „Schlange“ und „Freundin“, Leah Zinkand als „Therapeutin“ und „Tiger“ und Sarah Heindel als „Freundin“
Technik: Andreas Brehme, Armin Linzbauer, Thomas Kippenberg, Werner Fengewisch
Text, Organisation, Kostüme: Anke Friedrich / ge