Max Blum belegt den ersten Platz beim Vorlesewettbewerb an der Stadtschule Schlüchtern.
In einem spannenden und kurzweiligen Lesewettstreit hat die Stadtschule Schlüchtern den Sieger des Vorlesewettbewerbs der Jahrgangsstufe 6 ermittelt. Fünf Klassensieger tauchten gemeinsam mit ihren Klassenkameraden, die via Internet in ihren Klassenräumen über Großbildleinwände zugeschaltet waren, in verschiedene Geschichten ein. Mucksmäuschenstill war es, als die Jury das Ergebnis verkündete und Max Blum aus der Klasse 6h zum Schulsieger kürte. Der Vorlesewettbewerb, der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisiert wird, ist ein bundesweiter Wettstreit zwischen den 6. Klassen weiterführender Schulen. Jährlich nehmen über 7000 Schulen daran teil. Kuriosum am Rande: Während im vergangenen Schuljahr sechs Klassensiegerinnen zum Finale antraten, waren es nun fünf Jungen, die mit viel Herzblut ihre Texte vorlasen.
Rund 110 Stadtschüler aus zwei Schulzweigen und fünf Klassen saßen erwartungsvoll in ihren Klassenräumen und fieberten den Ergebnissen der Jury entgegen. Die Lehrerin Anna Hasenauer, SV-Mitglied Ayleen Kohlepp aus der Jahrgangsstufe 10 und Vorjahressiegerin Jule Mittag aus der Klasse 7e, hatten sich 60 Minuten lang von den Klassensiegern vorlesen lassen. Diese hatten sich motiviert auf den Wettbewerb vorbereitet, passende Textstellen ausgesucht und eifrig geübt. Nicht nur das flüssige Vorlesen bewertete die Jury, auch den Ausdruck, die Interpretation, angemessene Pausen und die Ausdruckskraft. Zum Vortrag jedes einzelnen Schülers gehörte neben der persönlichen Vorstellung auch die Beschreibung der zu lesenden Szene, damit die Zuhörer an den Großbildleinwänden in den Klassenräumen auch wussten, wo er sich in der Geschichte befindet.
Ihren vorbereiteten Text meisterten alle fünf Kandidaten, nachdem die Reihenfolge ausgelost worden war, souverän und zogen ihre Zuhörer in den Bann.
Tim Bayer aus der Klasse 6a las aus dem Buch „Fußballgeschichten“ vor und sorgte somit gleich für eine ganz besondere Stadionatmosphäre. Simon Oestreich aus der 6g folgte anschließend mit Martin Widmarks Buch „Das Campinggeheimnis“, das bei den Zuhörern Gänsehaut und Spannung zugleich hervorrief. Von der Liebe zu Schalke 04 und der Brisanz zum Erzrivalen Borussia Dortmund erzählte Jan-Eric Muth aus der Sportklasse. Vergessene Hausaufgaben sind ärgerlich, eine schlechte Deutscharbeit bitter, aber eine Derbyniederlage gegen den BVB, das ist eine echte Katastrophe, die für schlaflose Nächte und besonders miese Laune sorgt. Nicht weniger dramatisch ging es bei Max Blum (6h) zu, der wortgewaltig die Zuhörer in dem Buch „Donnerwetter am Mount Schmeverest“ auf ein Abenteuer in der Bergwelt mitnahm. Wie man Lehrling eines Zaubermeisters wird, erfuhren die Zuhörer abschließend von Tristan Mai aus der Musikklasse, der Ottfried Preußlers Krabat präsentierte.
Als Lohn für ihren Mut vor so einem großen Publikum zu lesen und die hervorragenden Leseleistungen ernteten abschließend alle fünf Leser anerkennenden Applaus von den Klassenkameraden aus den Klassenräumen und jede Menge Lob von der Jury.
In der zweiten Runde mussten die sechs Klassensieger aus einem unbekannten Buch vorlesen. Dafür hatte die Jury das Buch „Biber undercover“ von Rüdiger Bertram und Timo Grubing ausgewählt. Darin erwacht der ausgestopfte Biber in der alten Schulvitrine nach einer Explosion im Chemieraum zum Leben. Felix, so heißt der verfressene Kerl, hat wahnsinniges Heimweh nach dem See, von dem er kommt. Die Schüler Selma und Tobi geben ihr großes Biberehrenwort ihm zu helfen und schon beginnt eine abenteuerliche Reise.
Im Anschluss an beide Runden beurteilte die Jury die Leseleistung und erstellte ein Ranking. Dabei hatte sie es sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht. Punkte wurden für die Lesetechnik, die Interpretation sowohl für die Textstellenauswahl des Wahltextes vergeben. Beim Fremdtext entfiel das letzte Bewertungskriterium. Letztlich durfte sich Max Blum aus der Klasse 6h als Sieger des Vorlesewettbewerbs der Stadtschule Schlüchtern frenetisch von seinen Klassenkameraden, die aus ihrem Klassenraum über Großbildleinwand zugeschaltet waren, feiern lassen. Auf ihn wartet nun im kommenden Jahr der Kreisentscheid. Aber auch alle anderen Klassensieger gingen nicht leer aus. Neben Urkunden durften sich die Leser auch über Eisgutscheine – bereitgestellt vom Förderverein – freuen. Zuletzt verdienten sich die Deutschlehrerinnen Lavina Berbig, Ina Brüning, Cornelia Kaul, Beate Jung und Laura Gärtner ein großes Dankeschön aller teilnehmenden Schülerinnen und Schüler für die hervorragende Vorbereitung des Vorlesewettbewerbs in den einzelnen Klassen.